Jeder geht anders
Für die meisten Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse scheint das Thema Sterben und Tod aus guten Gründen ungewöhnlich zu sein und eher weit weg. Es passt irgendwie nicht so ganz in diesen Lebensabschnitt, mit dem ja eigentlich noch alles beginnt und im Werden ist. Und doch begleitet es auch junge Menschen, vermittelt durch die Medien und ganz real, wenn man Abschied nehmen muss.
Im LER-Unterricht hat das Thema Sterben und Tod im Gegensatz zu anderen Fächern seinen festen Platz. Hier geht es um Fragen wie: Was passiert da eigentlich? Was kommt danach? Ist ewiges Leben möglich und erstrebenswert? Wie stehe ich zur Todesstrafe?
In diesem Schuljahr hatten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8.1 darüber hinaus die Möglichkeit, Einblicke in die Arbeit von Sterbebegleitenden zu nehmen. Der Verein „Drachenkopf“ aus Eberswalde war zu Gast und hatte für uns einen beeindruckenden Workshop vorbereitet.
Nach einer Vorstellungsrunde starteten die Teilnehmenden mit einer Assoziationsübung zu den Begriffen Leben und Tod und fanden so ihren ganz individuellen Zugang zur Thematik. Im Anschluss wurde es für viele dann sehr bedeutsam und emotional. In einer Übung wurde auf einmal Verlust spürbar, was die Schülerinnen und Schüler sichtlich bewegte und den Raum öffnete, von eigenen Erfahrungen zu berichten. Mit der Geschichte der ungeborenen Zwillinge von Henry Nouwen endete die eigentliche „Arbeit“. Hier wurde noch einmal die Frage nach dem Danach aufgeworfen und es wurde deutlich, wie unterschiedlich Glaube und vermeintliches Wissen darüber sein können.
Nach etwa 90 Minuten endete dieser sehr intensive Workshop mit einer Feedbackrunde, die am Ende zu einem durchweg positiven Urteil kam. Das lag vor allem an den leitenden Personen Frau Daniel, Frau Rudno-Rudzinksi-Guth und Frau Heissig, die mit viel Einfühlungsvermögen und Professionalität Denkanstöße gaben, die Beiträge einordneten und immer wieder Einblicke in die vielfältige Arbeit von Hospizen gaben. Denn jeder geht anders - als Betroffener oder Angehörige mit der Situation um - und am Ende von uns.